„Schatten, die dunkle Seite in uns.“ Ein Praxiskapitel aus meinem Buch. MIT HINGABE:“ICH BIN“


Schatten, die dunkle Seite

Herzlich willkommen.

Hier gewähre ich dir einen Einblick in das Kapitel über die Schatten – eine facettenreiche Erkundung der dunklen Seiten, die uns formen und den Weg zu unserer authentischen Selbstfindung ebnen.

Der Schatten

Manchmal sitzt etwas jedoch sehr tief und fest im Unterbewusstsein begraben. Dazu wird es zusätzlich durch bestimmte Emotionen und Gefühle immer wieder gespeist, sodass wir nur noch über die Schattenarbeit dahin gelangen können, um diese in ihre Ursprungsform zu verwandeln, oder aufzulösen. Der größte Nutzen der Schattenarbeit ist, dass dadurch, also durch Auflösung von „dunklen Bereichen der Psyche“ (=ES), viel neue Energie gewonnen wird, die sich sonst im Verborgenen gegen uns richtet.

  • Was ist der Schatten?
  • Wo ist der Schatten?
  • Wer ist der Schatten?
  • Warum Schattenarbeit?

Wie eben gesagt, ist der Schatten der Bereich, den wir bewusst, aber vor allem unbewusst verleugnen. Der Schatten kann auch mit dem ES im Unterbewusstsein erklärt werden, dem Bereich, den wir unterdrückt und verdrängt haben, den wir von uns abgespaltet haben und meist auf andere projizieren.

Kurz, Schatten ist das unterdrückte unbewusste Selbst. Man könnte sogar sagen, dass über den Schatten das Böse (Dämonische) in die Welt kommt.

Vorsicht, die Tatsache, dass der Schatten uns nicht gewahr ist, also wir ihn nicht immer bewusst wahrnehmen können, oder aus Ego Gründen nicht annehmen können, bedeutet nicht, dass ES nicht auf uns wirkt, ganz im Gegenteil! ES hat sehr viel Macht und wirkt durch Unterdrückung erstrecht, meist über Angstemotionen auf den Körper und über das Unterbewusstsein auf unseren Geist (Mentales-Ich) extrem, somit auch auf unseren Verstand allgemein. ES nährt somit zuletzt das Ego und entscheidet dadurch so ziemlich über die Art und Weise, wie wir unsere Umwelt erleben, uns wahrnehmen und verhalten (z.B. über Emotionen, Beziehungen, Sexualität, Vitalität, Arbeit u.v.m.)

ES kann nicht auf die übergeordnete Seele des Menschen direkt einwirken, da der Seelenplan über unserem freien Willen steht. Aus diesem Grund ist eine „Rückkehr“ zum Guten, zum Reinen Bewusstsein jederzeit möglich, nach „oben“ hin stehen uns die Tore der Erkenntnis und Vergebung immer offen!

Das ES (der Schatten) bremst die Erkenntnis, um den wahren Sinn des Lebens zu verstehen erheblich. ES blockiert wichtige Gefühlskanäle der Liebe und kann unsere Herzen für die Wege des Guten unüberschaubar machen! Kein Wunder, dass der Schatten auch als das Dämonische-Selbst bezeichnet wird. Somit entsteht ein Zustand, den die Psychologie gerne „neurotisches Verhalten“ nennt. Ich persönlich sage dazu „die Entgleisung des Selbst“, oder „die Entgleisung des Guten“, also des reinen Bewusstseins!


Sinn der Schattenarbeit

So ist der Sinn der Schattenarbeit (verdrängte und unterdrückte Unterbewusstseinsarbeit zu leisten) und hat eigentlich nur ein Zweck: die Verdrängung aufzuheben und die Unterdrückung möglicherweise aufzulösen. Ohne Schattenarbeit kann man auf das Unterdrückte (Emotion) gar nicht mehr Einfluss nehmen, weil es nicht erreicht werden kann, es gibt keine Erinnerung mehr daran. Das erreichen wir, indem diese Entgleisung über Projektion erkannt wird, bei ihrem Namen genannt und wieder in das Selbst integriert wird.

Darin besteht eigentlich auch die Hauptarbeit der Psychotherapie, nämlich transformative Praxis zu leisten. Jedoch ist bekannt, dass hier einige Fehler gemacht werden, weil dem Schatten nicht als einem Dynamisches Teil des Selbst genug Gewicht bei der Auflösung beigemessen wird. Somit bleiben Unterdrückungen verborgen und es wird versucht es zu überspielen. So schlummert ES immer noch in uns und wir sind ihm weiterhin unbewusst ausgeliefert. Triebe werden weiterhin verdrängt und das Leben findet mehr und mehr im Verborgenen statt.

Nicht nur das. Das Leben selbst wird schon bald nur aus der Vergangenheitsperspektive heraus erlebt und gelebt, z.B. in dem man sich immer wieder die gleichen Geschichten erzählt. Die gleichen Emotionen wiederholen sich so immer und immer wieder und treten in Form von Projektionen in die Welt! Das Hier und Jetzt verliert an Bedeutung und von der Zukunft wird etwas erwartet, was niemals eintreten kann.

Denn so, wie bewusste Inhalte des Lebens in das Unbewusste verschwinden können, so können auch Inhalte aus dem Unbewussten störend aufsteigen.

Uns geht es um Bewusstseinstraining und dessen Erweiterung im Sinne des Guten. So wollen wir dadurch erreichen, sorgfältiger zwischen absichtlichen und unabsichtlichen Inhalten und Reizen zu unterscheiden, um qualitativer im Hier und Jetzt zu leben. Das universelle Ziel ist, die Seelische Spaltung durch den Schatten als Folge einer individuellen unterdrückte Emotion (eventuell) aus der Vergangenheit, zu erkennen, und durch Schattenarbeit weitere Fehlentwicklungen zu vermeiden, um so innerhalb der Menschheit solche „Dämonischen“ Projektionen aufzuheben.

Bitte beachte, Schattenbearbeitung und ihre Reintegration sind von enormer Bedeutung für dich als Individuum, sowie für uns als Gesellschaft! Dein Ego, wird anfangs, sich nur schwer damit tun eigene tiefsitzende Probleme wie, dass „Unterdrückte-Ich“ oder dass „Unvollkommene-Ich“ anzunehmen und anzuerkennen, nichtsdestotrotz ist es enorm wichtig dranzubleiben.

Wenn der Schatten, Dein Schatten, unwillig von Dir ignoriert wird, muss sich dieser weiter hin durch Gewalt Deiner Ich-Bewusstheit stellen, Dich auf unbearbeitete Inhalte des „Ichs“ aufmerksam machen, um in der Welt (Deiner und unserer Welt) mitwirken zu können. Kurz gesagt Du bist diesem gefährlichen gewaltsamen Prozess von innen heraus seelisch ausgeliefert!


Wie entstehen ungewollte Abspaltungen (Schatten) in unserer Psyche?

Wie in den Kapiteln 1 und 8, und auch in anderen Kapiteln mal kurz erwähnt, ist die Abspaltung (auch gemäß Sigmund Freud) in der frühen Kindheit zu suchen, aber nicht nur. Gerne möchte ich noch mal ein Beispiel aufführen, das mir und ggf. auch vielen anderen widerfahren ist. Das soll aufzeigen, wie eine Abspaltung vom Bewussten ins Unbewusste gelangt und dort zu einem Schatten wird, der dann in uns schlummert und somit auch zu einem Prozess wird, der sich in Projektionen offenbart und so viel Macht besitzt, um die Ethik ganzer Gesellschaften zu verändern.  

Wut, Ärger, Neid, also Emotionen entwickeln wir aufgrund des Egos. Oft ist eine falsch entwickelte Liebe zu den Formen auch ein Grund. Aber auch, um mit Ohnmachtsgefühlen fertig zu werden, die schon sehr früh bereits als Kleinkind auf uns wirkten.

Nicht immer ist es uns möglich gewesen diesen Emotionalen-Druck auf uns selbst zu schließen, oder als eigene Wut zu identifizieren, um damit allein fertig zu werden. Schon gar nicht, wenn dieser Ärger von einer geliebten bzw. nahestehenden Person verursacht wird. Bei mir war es der Vater. Denn auf ihn darf Ich, z.B. als schutzsuchendes Kind nicht böse sein, von ihm hängt ja mein Überleben ab und eigentlich liebe ich ihn und er mich, somit „ist alles schon O.K.“, was er mir vermittelt.

Darum spaltete ich diesen Emotionalen-Ärger, den er auf mich aussandte und unterdrücke ES „am besten mal“. Da jedes Menschenwesen, das eine Gott gegebene Seele besitzt, intrinsisch und angeboren den Unterschied zwischen „Gut und Böse“ kennt, versucht hier das Kleinkind ein Weg aus dem Bösen heraus zu finden. So kommt es bei andauernden Stressemotionen sogar noch heftiger, allmählich beginnt das Kind sich selbst die Schuld dafür zu geben (ich bin schuld für den Ärger der Eltern, des Lehrers, des Bruders, denn sie meinen es ja nur gut und weil ich der bin, der „böse ist“, werde ich bestraft). So entsteht der Glaubenssatz, „das Böse (in mir) muss immer bestraft werden“!

Doch durch Unterdrückung und Verleugnung werde ich diesen Ärger und „das Böse in mir“ ja nicht los, sondern jetzt verschwindet ES als fremdes Element in den Schatten.

Das Ich-Kleinkind empfindet zwar vielleicht noch Ärger, doch es gehört nicht mehr zu ihm selbst. Es wurde aus dem Bereich der Gewahrsamkeit, der Ich-Grenze, zum eigenen Schutz vor Ohnmacht in etwas Fremdes, das von außen herkommt, umgewandelt. Die Wut ist außen, der Täter ist außen, die Gefahr und das Böse sind nur im Außen!

Ich habe somit einen inneren Ort geschaffen, wo ich diesen Ärger und diese Traurigkeit nur noch als sekundäre Reaktion empfinde, denn hier kann ich sogar, wenn der Ärger noch größer wird, ES ganz und gar in den Schatten stellen! ES ist fremd und ES passiert ja nicht mir, ES kommt von außen! Glaubenssatz, „das Böse (ich) muss, (kann nun) im Außen bekämpft werden“!

Meine Bewusstseinshaltung ist ganz klar, das Böse kommt von außen. Ich entwickle nun bspw. Angsttendenzen, um nicht zuletzt mich selbst zu schützen, wie: „ich sollte mich gegen das Böse bewaffnen“ und benötige schon bald ein Sündenbock hierfür im Außen. Diese Illusion der Angst, die auch noch durch die Massenmedien zusätzlich geschürt wird, ist für das Zusammenleben einer Gemeinschaft und ihrer Ethik, (also in Kollektiv) sehr gefährlich und im Internationalen bedeuten diese Schattenprojektionen als Massenreaktion nicht zuletzt, epidemische Ausbrüche und Kriege. Würden wir doch erst die inneren Kriege erstmal erfolgreich gewinnen, würde es im Außen definitiv besser aussehen. Stimmst Du mir zu?

Durch diese Unterdrückung von primären Emotionen reicht schon ein leichter Druck von außen her vollkommen aus, um meinen Ärger auf eine beliebige, unschuldige Person zu projizieren (Beispiel: der Nachbar und die laute Musik)!

Die primäre Emotion (Traurigkeit und Wut) von damals als Kleinkind werden nun immer wieder bei Druck von außen neu erlebt. Schon ganz bald ist die Außenwelt des Kleinkindes voll mit solchen „gefährlichen Menschen“, die mir Böses wollen. In der Welt von heute, wo so viele Reize von außen her auf uns nur so einprasseln, ist die Traumatisierung der Gesellschaft garantiert!

Und keiner ist wirklich verantwortlich/schuldig, „denn es ist immer der andere“, nicht wahr?

Doch in Wirklichkeit sind die Dinge, die mich an anderen Menschen stören nur meine eigenen Schattenaspekte, die auf mich zwanghaft aus dem Schatten unbewusst wirken! Ich fühle diese Emotionen, aber gebe anderen die Schuld daran! Für das Ego ist das auch der einfachere Weg, klar.

Auch aufgrund des Egos wird ein wesentlicher Teil der „Erziehung“ immer in der Bildung der Persona gewidmet sein, also der Maske. Das, um nicht zuletzt „gesellschaftsfähig“ gemacht zu werden. Also wir werden erzogen, um nicht das Wirkliche zu erkennen, also das was ist, sondern die Realität ist das, was von außen auf uns wirkt.

Das bedeutet es wird uns nicht beigebracht nach der eigentlichen Wahrheit zu suchen, die wahre Liebe zu finden. Sondern über bestimmte Dinge seien sie auch negativ hinwegzusehen, anzunehmen und nicht anzusprechen. Es entsteht eine Persona-Wirklichkeit die für Dich als Individuum nur eine Schein-Persönlichkeit darstellt und eine ganze Gesellschaft wird darauf aufgebaut. Das ist Kollektiverziehung in einer Schatten- und Doppelgänger Gestalten und bildet somit ein destruktives Kurssystem unserer „Werten“ und „Identifikationen“ und bereiten damit den Nährboden, dass „das Böse“ in die Welt kommen kann. Denn so wie uns die Geschichte lehrt, wird jeder Fanatismus oder Dogma schließlich zu Fall gebracht durch genau diese Schattenelemente, die sie verdrängt, unterdrückt oder übersehen hatte.

Wir versuchen Deine Schattenaspekte durch die nachfolgenden Übungen selbst zu entlarven und im allerbesten Fall zu lösen. Besser gesagt, Licht in den Schatten zu bringen! Es ist nicht leicht das alles so anzunehmen, doch jeder bewusste Mensch, der mehr Bewusstheit leben möchte, sollte hier mal durchgehen. Atme jetzt zwei Mal bewusst tief ein und aus, weiter geht’s.


Schritt 1 - Ich fühle ES, ES ist ICH!

Du löst ein Problem, in dem Du dich von dem Problem, löst!  Du versuchst nun bewusst Deinen Ärger, Deine Wut, Deinen Neid, Deine Angst oder Dein negatives Gefühl zu lokalisieren. Womöglich hast Du bereits durch die 7-Minutenübungen gemerkt, in welche „Gefühlsfalle“ Du immer wieder hineintappst.

  • „Ich fühle Ängstlichkeit, Traurigkeit, Wut, Neid usw., und nicht ES, ER oder SIE macht mich ängstlich…!

Nichts, Garnichts, was Du durch Gefühle oder Emotionen erlebst, findet je außerhalb von Dir statt. Und schon gar nicht, ich bin die Traurigkeit! Denn Du bist nicht nur Deine Emotion, Du bist Bewusstsein, das diese Emotion wahrnimmt und gelöst haben mochte.

Sondern ich fühle Traurigkeit weil…! Was trifft bei Dir zu? Schreibe es auf! Jetzt.

(Bsp. Ich fühle Traurigkeit wenn ich kritisiert werde, oder ich fühle Wut, wenn die oder die Situation eintrifft…) Jetzt Du!

Ich fühle…(was?)_______________________________________________________________________________

Ich fühle…______________________________________________________________________________________

Du hast nun die Emotion(en) aufgeschrieben, die bearbeitet werden soll(en)!

Schritt 2 - Du bist verantwortlich

Du bist für ALLES verantwortlich, was durch Deine Wahrnehmung geht! Achtung, ich sage nicht „du bist schuld“, sondern „verantwortlich“. Das Leben stellt uns nun mal Fragen und wir haben nicht zu antworten, sondern die Antwort auch zu ver-antworten. Also trage auch Verantwortung dafür! Das ist der Beginn für einen starken Willen und mehr Bewusstheit und eine besser Bewusstseinshaltung.

Schau Dir nun anhand Deiner Störung an, wie Du ES ungewollt in die DU-Form projizierst.

Nehmen wir mal die Traurigkeit. Da Du es selbst bist, der diese Traurigkeit erzeugt, aber es nicht akzeptabel ist, sich selber ES zuzuschreiben, verlagerst Du ES nach außen.

DU, ES, SIE, DIE machst/macht mich traurig wäre die Projektion von außen her!

Also wer oder was, welche Situationen machen Dich traurig?

Wie ist Deine Projektion aktuell?

Beispiel 1, DU____________________________________ machst mich traurig. (Wer? Bitte ausfüllen)

Beispiel 2,

ER oder SIE ___________________________________

______________________________________________ macht mich traurig.

Beispiel 3, DIE Situation ______________________

______________________________________________ macht mich traurig.

Das gleiche Beispiel kann mit allen Störungen gemacht werden. Angst, Neid, Abscheu, Geiz, usw.

Mach dir bitte Notizen.

Schritt 3 - ES ist gar nicht wahr 

Wenn die Verdrängung zu stark und das Ego schon ausgeprägt ist, dann gehen wir manchmal so weit, dass wir uns ein Problem gar nicht mehr eingestehen. Also wir verbannen ES gänzlich in den Schatten, indem wir sagen:

„Was, ich soll traurig sein?“, „Ich soll enttäuscht sein? Stimmt überhaupt nicht! “ Wäre das und jenes, er und sie, nicht gewesen, dann… wäre alles normal und hätte ich mehr Glück gehabt, dann… wäre ich nicht traurig! Wäre der Nachbar nicht im falschen Moment gekommen, dann..., usw. Alles Vergangenheitsformen, doch es ist JETZT, wie es JETZT ist!

Trifft das auf Dich zu, dann wisse, dass die Projektion leider sogar perfekt ist. So wie im Fall mit dem Nachbarn. Der eigene Antrieb die Musik leise zu stellen, wurde durch den Nachbarn als Druck wahrgenommen: „Du willst das ich die Musik leise stelle“ also „Du bist für meine Wut verantwortlich.“ Jedoch ist es weder der Nachbar noch die Musik, sondern es ist Dein eigener Antrieb, der diese Emotion erzeugt. Und seit der Kindheit womöglich immer und immer wieder neu erlebt und aus dem Schatten heraus abgerufen wird und auf andere projiziert!

Schritt 4 - Nenne ES beim Namen

Schau Dir jetzt ganz genau an, was Dich stört! Was hast Du Dir bei den Übungen davor immer wieder gedacht, z.B. bei den Vergebungsübungen? Wie erlebst Du die Störung, kommt sie durch Emotionen zu Dir? Wie zeigt sie sich? Ängste? Träume? Welche Gedanken kommen Dir, bevor ES Dich erreicht? Welche Situationen liegen vor?

Beschönige das Problem nicht, nenne ES JETZT BEIM NAMEN!

(Beispiel, ES ist Traurigkeit, oder ES ist Wut, oder ES ist Angst usw.)

oder______________________________________, und _____________________was noch______________________________________

usw. _______________________alles bitte be-nennen!

Trete jetzt in den Dialog mit Dir selbst, um dem Problem auf den Grund zu gehen. Das geht, indem Du Dir Fragen stellst! Ein anderes Wort für Grund ist das Motiv, oder die Motivation. Was ist der Ursprung der negativen Motivation oder der Emotion?

Denke daran, wir suchen das „individuelle Selbst“ und nicht eine Rolle. Zu Dir kannst Du stets ehrlich sein. Nein, Du musst ehrlich sein!

Schritt 5 - Übung, Dialog mit deinem Ich eingehen

Durch die folgende Übung treten wir über Dich selbst in Kontakt mit dem Ich-ES, dadurch gelingt es Dir Antworten zu bekommen, um die Bearbeitung des Schattens angehen zu können! 

Bitte lese Dir die Übung zu Beginn 3-mal laut durch und merke Dir die Fragen unter Punkt 5 ganz genau.

  • Sitz-Position einnehmen, am besten im Sessel oder Sofa. Starte mit der Atem Übung bis Du sicher bei Dir bist und völlig entspannt.
  • Augen schließen, Pupillen leicht nach oben schauend. In Gedanken rückwärts von 30 bis 1 zählen.
  • Bei 1 angekommen, sagst Du Dir in Gedanken „ich gehe immer tiefer und schneller in die Entspannung“, ruhig atmen, Stille wahrnehmen.
  • Weiter sagst Du „durch positive Gedanken ziehe ich nur Positives magnetisch an.
  • Mir geht es von Tag zu Tag in alle Richtungen immer besser und besser und besser“.
  • Jetzt begibst Du Dich in die Vergangenheit, Du besuchst Dich in einem jungen Alter, an das Du Dich noch erinnern kannst. Zum Beispiel, als Du 4, 5, 6, oder 7 Jahre alt warst.
  • Frage Dich (das Kind) in Gedanken nun ganz liebevoll diese 4 Fragen:

5.1 Was stört Dich?

  • 5.2 Was macht Dich wirklich traurig? (hier wird das Problem be-nannt);
  • Bei Angst (was macht Dir Angst); bei Neid (was macht Dich neidisch usw.).
  • 5.3 Woher kommt die Traurigkeit? (hier das Problem betiteln);
  • bei Angst (woher kommt die Angst);
  • bei Neid (woher kommt der Neid, usw.).
  • 5.4 Was musst Du mir noch sagen?
  • Nicht auf die Fragen bewusst antworten, sondern diese nur wirken lassen. Dein Unterbewusstsein wird antworten, ES kennt die Antwort! Du kennst die Antwort!
  • Währenddessen in Gedanken sagen „ich kenne die Antwort“ ein paar Atemzüge in diesem positiven Gefühl bleiben.
  • Nun zählst Du langsam in Gedanken von 1 bis 7. Wenn Du bei 4 angekommen bist, sagst Du Dir in Gedanken „bei 7 bin ich wieder hellwach und kenne die Antwort, Gott sei Dank“.
  • Bei 7 angekommen, öffnest Du die Augen. Nun sagst Du es noch einmal, diesmal bitte aussprechen. „Ich bin hellwach und kenne die Antwort, Gott sei Dank!“

Schau Dir nun nochmal ganz genau an, was Dich stört! Mit Hilfe Deiner Notizen aus den vorigen Kapiteln und aus Deiner Erfahrung heraus solltest Du nun wissen, was die Störung ist, wie sich diese zeigt und was ES mit Dir macht! Es könnte gut sein, dass einige Stunden vergehen oder auch einige Tage bis Dir nach und nach Erinnerungen kommen, auch Träume aus der Vergangenheit sind möglich. Sonst wiederholst Du die A1-M7 Übung noch mal vor dem Schlafen gehen. Schreibe nun die Störungen auf. Was ist es?

1.                                               2.                                               3.

Schritt 6 - Sich das ES wieder aneignen. Das ES wird ICH

Der erste Schritt wurde hierdurch gemacht, nun folgt die Reintegration. Der Schatten, Dein Schatten, wird von ES wieder zum ICH. Oder von Du zu Ich. Das fremde Gefühl in mir wird zu Ende gefühlt. Wie geht das?

Nehmen wir mal an, Dein Chef übt immer Kritik an Dir aus, was Dich dann tieftraurig macht. Du gibst nun „Deinem Chef“ oder „Deinen Fehlern“ die Schuld für die Traurigkeit. Nach dem Motto „ich mache ständig Fehler und weil mein Chef das kritisiert, bin ich traurig“.

Dieser Glaubenssatz führt nie aus der Traurigkeit heraus, weil die angebliche Traurigkeit nur die sekundäre Emotion ist und nicht die primäre. Um den wahren Grund dafür zu finden, warum ich traurig werde, oder traurig fühle, muss ich mich nicht mit dem Chef oder den gemachten Fehlern auseinandersetzen, sondern mit der Traurigkeit selbst. Weil „DU Chef“ oder „DIE Fehler“ sind schuld, löst bei mir niemals das Traurigkeitsproblem. Das sind eben nur von Dir gemachte Projektionen um das Problem herum!

Der Weg ist, mit der Traurigkeit einen Dialog zu führen, auch wenn Dir dies anfangs etwas komisch vorkommen mag. Das ist die allerbeste Möglichkeit. Mag sein, dass der Job selbst für Dich keine „Berufung“ darstellt und Du ihn dadurch nur halbherzig ausführst, aber das ist ein anderes Thema, das womöglich aber im gleichen „Problem“ mündet. Die Frage ist, warum Du ES nicht änderst und Dich stattdessen ständig mit dem Gefühl (hier die Kritik) identifizieren willst.

Um weitere Symptome zu erkennen, empfehle ich, überlege Dir welche vergangenen Dinge Du heute immer noch im Streit oder Diskussionen, Deinen Gesprächspartnern gegenüber immer wieder bringst?

Schreib zuerst alles auf und mache dann das Dialogbeispiel, auf der nächsten Seite, (Du benötigst hierfür unbedingt etwas zum Schreiben)

Los geht’s…

Du stellst Deine Traurigkeit, Wut, Angst oder Deinen Neid zur Rede, und zwar wie folgt:

  • Wer/was bist Du (hier das Problem benennen)
  • Woher kommst Du?
  • Seit wann begleitest Du mich?
  • Aus welcher Zeit kommst Du wirklich?
  • Was war damals?                                                         
  • Was willst Du von mir?
  • Was möchtest Du mir sagen?
  • Warum lässt Du mich nicht in Ruhe?
  • Wer hat dich erschaffen?
  • Wozu habe ich dich in mir erschaffen?
  • Wofür sollte ich an dir weiter festhalten? 

Ich entscheide, denn Du bist ich (das Du kann jetzt zum Ich werden)

Alle Fragen sind erlaubt, allerdings solltest Du erst mal diese 11 beantworten.

Es ist nun wichtig auf diese Fragen so zu antworten, als ob Du mit der Traurigkeit selbst einen Dialog führen würdest. Auch wenn Dir dies etwas befremdlich und abnormal erscheint. Auch andere Fragen sind erlaubt, sei einfach erfinderisch, aber ehrlich. Stell Dir ganz realistisch vor, was die Traurigkeit Dir antwortet, woher sie wirklich kommt, woher sie zeugt und lass Dich überraschen, was dabei herauskommt. Notiere Dir dabei ganz genau, welche Antworten sich auf die Fragen ergeben!

Du liest Dir diesen Dialog am besten gleich noch mal durch, ergänze ihn eventuell. Und noch einmal, und einen Tag später noch einmal, bis es klick macht!

Starte JETZT mit Deiner schriftlichen Dialog-Übung (DÜ), um Deinen Schatten zu bearbeiten.

Nach dem Dialog schaust Du Dir bitte die Welt aus der Perspektive dieser Störung an, hier der Traurigkeit. Um den Prozess abzuschließen, registrierst Du das primäre Problem (Ursache) und nicht mehr den Reiz (den Chef).

Schritt 7 - Gut zu wissen

Traurigkeit und Wut gehen Hand in Hand, Traurigkeit ist femininer Natur, Wut eher maskuliner Natur. Traurigkeit ist passive Wut und Wut ist aktive Traurigkeit. So hemmen sie sich auch gegenseitig (Polaritätsgesetz). Wenn Traurigkeit Dir leichter fällt, scheint Wut schwieriger, denn Du bist eher im Einklang mit dem Passiven. Wenn die Balance erreicht wird, sind beide Gefühle in sich geschwächt und kontrollierbar. Ich spüre sie noch, aber ich bin nicht diese Traurigkeit.

Ich identifiziere mich nicht mit ihr, ich identifiziere mich mit nichts! Denke immer daran, Ich bin! Punkt! Ich bin Bewusstsein, das eine menschliche Erfahrung macht!


So zeugt Wut von einer tiefen Traurigkeit und tritt oft bei Männern auf, die Frauen sind eher traurig!

Um sich den Schatten wieder anzueignen, falls Wut immer wieder ungewollt auftritt, ist es wichtig erst die Dialogübung (DÜ) zu machen, dann sich zu fragen, wie das ES mich in der Kindheit immer wieder traurig gestimmt hat, warum ich das ES erschaffen habe, und wie es mich heute noch aus dem Schatten unter Druck stellt! Dann die Umwandlungsübung-Wut noch mal machen und oder die A1-M7 Übung.

Eine weitere spontane Übung kann auch abschwächend wirken. Versuche Wut mal künstlich zu erzeugen, also aus dem nichts heraus versuchen wütend zu werden, ohne dass eine Person beteiligt ist, Schauspieleffekt. Zum Beispiel durch Brüllen, schreien und Muskelanspannungen. Wenn die Wutemotion dann da ist, setzt Du Dich hin oder legst Dich auf den Boden flach hin. Dadurch kann Wut abgeschwächt werden und trifft Dich schon bald nicht mehr situativ, eiskalt. Es geht darum zu merken, dass Du die Kontrolle hast, denn ES ist ja DU! Das Gleiche gilt für Traurigkeit; fühlst Du Dich traurig, versuche Wut zu erzeugen, schon bald lässt diese nach und Du fühlst Dich besser.

Wenn Du es schaffst Wut in die Traurigkeit zu bringen, wird diese verschwinden oder zumindest abgeschwächt werden. Nein, das soll kein Witz sein, es ist eine Trainingsart, eine erprobte Methode, die Dir helfen kann. Probiere es mal aus, bei mir und vielen anderen Kunden hat es gut funktioniert!

Angst zeugt von „man will mich verletzten“, oder „ich wurde oft verletzt“, darum verspüre ich Angst, wenn wieder Druck von außen kommt. Wisse, dass alle Angst, die Du und Ich und alle je erfahren dürfen, gelernt wurde. Angst wurde uns beigebracht. So ist es auch wieder möglich, Angst zu verlernen!

Wer hat Dir mal viel Angst und/oder viel Druck gemacht, z. B. in Deiner Kindheit, und warum? Wie hast Du Dich dabei gefühlt? Fühlst Du dieses Gefühl immer noch? Wann?

Zuerst die Dialogübung (DÜ) mit der Angst machen, um sich den Schatten wieder anzueignen. Dann A1-M7 Übung, damit Dir klar wird, dass Du selbst, zwar „nicht“ die Angst bist, aber Du sie erzeugst. Also Du machst Dir selbst Angst, nicht Er/ Sie/ Es machen Dir Angst! ES ist DU!

Neid zeugt oft von „ich bin besser als Du“, oder „ich verdiene es mehr als Du“, also ständiger Vergleich! Ich muss besser sein als…! Wurdest Du eventuell in der Kindheit so geprägt, Dich ständig messen zu müssen? Müssen andere erst versagen, damit Du glücklich bist? Oder Dich besser fühlst?

Um sich den Schatten wieder anzueignen, Dialogübung (DÜ) mit dem Neid machen, dann die Umwandlungsübung machen mit „ich gönne“! Neid ist das ES, ES ist DU.

Hass zeugt leider immer von Selbsthass und ist erst gegen sich selbst gerichtet. Wurde Dir die Liebe zum Verhängnis gemacht, oder war die Liebe nicht selbstverständlich, warum? Wer? Mache zuerst A1-M7, dann die Übung aus Tag 4 A1-M2. Wenn immer wieder Personen vorkommen, dann die Vergebungsübung. Zuletzt die Dialogübung (DÜ), mit dem Hass in Dialog treten. Achtung, Hass, Neid, Befangenheit sind Gifte, die immer einen selbst zuerst vergiften, bevor es auf andere überspringt, willst Du das? Hass ist ein heimtückisches ES, aber ES ist DU!

Schuldgefühle zeugen meist von tiefem Ärger auf andere, also Ärger über Forderungen anderer Menschen.

Auch hier ist der Druck von außen der Auslöser, „Du machst mir Schuldgefühle“, und kann mit der Übung der Vergebung ausgeglichen werden! Um sich den Schatten wieder anzueignen die Dialogübung (DÜ) mit dem Schuldgefühl machen.

Kurzfazit: In allen unseren Emotionen gibt es grundlegende Polaritäten, Mann/Frau, Oben/Unten, Wut/Traurigkeit, Angst/Mut, Hass/Liebe usw. Das sind Grundgesetze der inneren Energien. Bringst Du durch gezielte Übung die Gegenseite hervor, schwächst Du automatisch die heftigere davon. So ist die Gegenseite meist immer der eine Ausgang, um die Balance zu erreichen. Manchmal ist es ratsam zu versuchen nichts aufzulösen oder etwas Verlorenes hervorzuholen, sondern übe dich darin den Gegenpool „künstlich, aber bewusst“ zu erzeugen. Am Ende ist es immer der Sinn und die Liebe, die gegen jedes „Defizit“ oder einen jeden „Mangel“ helfen wird. Das werden wir in Kapitel 13 genauer anschauen und erfahren.

Schritt 8 - Emotionale Hygiene als endgültige Bewältigung des Schattens

Solltest Du diese Übungen gewissenhaft und über einen längeren Zeitraum gemacht haben, aber dennoch Emotionen haben, die Dich sehr plagen und nicht verschwinden möchten, dann bleibt nur noch die Möglichkeit, diese Emotionen noch einmal zu fühlen. Dafür benötigst Du allerdings eine vertrauenswürdige Person, die Dir zuhört! Es kann ein Coach, Psychologe oder Therapeut sein .

Schlussteil bzw. Fazit - Emotionale Hygiene als endgültige Bewältigung des Schattens

Die Auseinandersetzung mit unserem Schatten ist manchmal entscheidend, denn nur wenn wir uns ihnen stellen, können wir vollständig und authentisch leben. Die Schatten sind ein Spiegel unserer verdrängten Aspekte, und durch ihre Integration gewinnen wir nicht nur Selbstbewusstsein, sondern auch die Fähigkeit zur inneren Heilung. Lass uns gemeinsam erforschen, warum die Beschäftigung mit unserem Schatten eine Schlüsselreise zu:

  • Innere Freiheit
  • Positive Transformation
  • Lebensaufgabe entdecken
  • Sinnhaftigkeit

Beste Grüße, Edmund Visan

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  • Was mir hier in der Existenzanalyse und durch das Coaching bewusst wird, ist nicht Triebhaftes, nicht Es-haftes, sondern mein Ich. Hier kommt nicht das Es dem Ich zu Bewusstsein, sondern vielmehr das Ich wird sich selbst bewusst. Es kommt zum Bewusstsein seiner selbst, es kommt zu sich. Und das Individuum kann somit sich auf eine tiefere Reise der Selbstentdeckung begeben.
    Durch das Coaching wird klar, dass der Mensch nicht nur von Trieben oder den Impulsen des Es geleitet wird, sondern dass das Ich die Quelle seiner eigenen Bewusstheit ist. Hier erfolgt nicht lediglich die Wahrnehmung von äußeren Einflüssen durch das Es, sondern das Ich erlangt ein Bewusstsein über sich selbst.

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